ETEP
ETEP – Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik unterstützt Pädagogen bei der Aufgabe den sozial-emotionalen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen in spezifischer Weise zu begegnen, sodass damit gesundes sozial-emotionales Wachstum und verantwortliches Verhalten gefördert werden.
Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik – Was ist das?
ETEP ist zum einen ein psycho-edukatives Programm zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten, zum anderen kann das Programm zur Prävention eingesetzt werden, wenn es darum geht, sozial-emotionale Kompetenzen der betreffenden Schüler zu fördern und Entwicklungsrückstände in diesem Feld aufzuarbeiten.
Bestimmte Förderbedürfnisse des Kindes/Jugendlichen sind mit bestimmten Förderbedingungen der Umgebung (Schule, Elternhaus, Ausbildung)ins Gleichgewicht zu bringen.
Die pädagogische Umgebung soll so strukturiert werden, dass das Kind/der Jugendliche darin die Chance bekommt, diese Verhaltenskompetenzen aufzubauen.
Verhaltensauffälligkeit wird in diesem Sinne aufgefasst als Entwicklungsverzögerung: Aus den verschiedensten möglichen Ursachen hat das Kind/ der Jugendliche bisher altersgemäße Fähigkeiten nicht entwickeln können.
Im Gegensatz zu üblichen Denkweisen wendet sich ETEP ab vom Defizitansatz (das Kind kann nicht; der Jugendliche macht folgendes falsch…) und setzt einen Entfaltungsansatz dagegen.
Grundlegend für diesen Ansatz ist die Annahme, dass ein Kind im Laufe seines Lebens sozial-emotionale, d.h. Verhaltensfähigkeiten erwirbt, die sich als stufig und hierarchisch aufgebaut beschreiben lassen.
Für den Aufbau von altersangemessenem, konstruktivem Verhalten gelten 4 Leitgedanken:
- Richten Sie Ihren Blick auf Stärken!
- Folgen Sie der Entwicklungslogik!
- Sichern Sie Freude und Erfolg!
- Sorgen Sie für bedeutsame Erfahrungen!
In der ETEP sind Diagnose, Förderplanung (Erziehungsplan), Unterrichtsgestaltung, Interventionsstrategien und Evaluation des Erfolges eng miteinander verbunden. Im Zentrum der Diagnostik und Förderplanung steht ein Curriculum, das für den Altersbereich von 0-16 Jahren entwickelt wurde und sich in 5 Stufen gliedert, die sich – als grobe Orientierung – bestimmten Lebensaltersstufen zuordnen lassen.
Das Curriculum stellt ein System von Stufenzielen, Bereichszielen und Einzel-Lernzielen bereit. Bei den Einzel-Lernzielen als konkrete Grundlage der Förderplanung handelt es sich um Fähigkeitsbeschreibungen in den Bereichen Verhalten, Kommunikation, Sozialisation und (Vor)Schulleistung/Kognition. Diese Fähigkeitsitems sind zusammengestellt im ELDiB.
Der ELDiB ist ein Einschätzungsinstrument, kein Testinstrument; er erfüllt 7 Funktionen:
- Diagnose des aktuellen Entwicklungsstands des Kindes (beherrschte Fähigkeiten)
- Entscheidungshilfe für die nächsten, zu bearbeitenden Fähigkeiten (Förderplan)
- Entscheidungshilfe bei der Frage nach dem geeigneten Förderort
- Basis für die Unterrichtsplanung
- Anhaltspunkt für die Gruppierung von Kindern (nach Entwicklungsstufe!)
- Hilfe zum Abbau defizitorientierter Sichtweisen in pädagogischer Beratung
- Dokumentation des Fortschritts
Institut für Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik e.V. (ETEP Europe), Düsseldorf 2006